FEEDBACKS zum Tierschutzgerechen Umgang mit brütigen Hennen
19.11.2015
Antwort zum 18.11.2015:
Hallo C., danke für die Rückmeldung! Den Napf würde ich rausnehmen, damit sie nichts hat, was nach Nest aussieht und das Setzen fördert. Futter kann man ja streuen, und Wasser evtl. in einen kleinen Napf ins Gitter hängen. Den Käfig würde ich ab und zu verschieben an einen anderen Ort, damit sie andere Reize hat. Dann müsste auch diese Henne sich umorientieren.
Man kann ihr auch nettes Futti an den Käfig hängen, damit sie sich reckt, um es zu erreichen (Grünes). Auch das löst bei ihr andere Bewegungsideen aus 🙂 denke ich. Oder man stellt den Futternapf der anderen Hühner draußen direkt vor ihren Käfig, dann ist Action vorm Käfig und Unruhe 🙂 Bei schlechtem Wetter oder Sonne deckt man den Käfig oben ab, bei bewölktem Wetter kann man die Bedeckung mal abnehmen, so dass sie sich mit ihrer Umgebung befassen kann / muss (Blick nach oben wegen Greifvögeln usw.). Bin gespannt, ob es klappt.
Das Dümpeln ist krass, aber weit verbreitet – auch bei netten Nachbarn, die denken sich nichts dabei. liebe Grüße Anke
18.11.2015
Lieben Dank für die ausführlichen Infos über das Glucken der Hühner. Habe lange im Internet gesucht und keine richtige Anleitung gefunden wie ich meine Seidenhuhndamen das Glucken verkürzen kann. Von einem Züchter wurde mir das Dümpeln angeraten. Da braucht man nur einen klaren Menschenverstand um zu erkennen, dass das keine Option ist. Meine Seidenhühner haben vor 4 Wochen angefangen zu legen und bleiben jetzt nacheinander nach ca 10 – 15 Eiern sitzen um zu Glucken. Ich habe die Eier immer gleich nach dem Legen entfernt, trotzdem sitzen sie fest. Die erst habe ich mehrmals täglich nach draußen gebracht, zu den anderen Hühnern, nach 3 Wochen ohne Änderung habe ich sie mit Wasser und Futter in einen großen Hundekäfig auf die Hühnerwiese gesetzt und nachts auf die Stange zu den anderen. Nach 2 Tagen war das Glucken Vergangenheit. Heute hat die 2. Henne angefangen zu Glucken. Die habe ich gleich in den Käfig gesetzt, allerdings hat sie auf der Futterschale weitergebrütet. Mal sehen, ob sie hartnäckiger ist, als die erste. Falls Sie noch einen anderen Tipp für mich haben, gerne. Im Frühjahr möchte ich die Hennen brüten lassen. Viele Grüße C.
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14.11.2015
Hallo! Danke für die netten Ideen die Hühner vom Brüten abzuhalten. Ich hab die Seite erst jetzt entdeckt und möchte kurz etwas dazu schreiben, da ich im Sommer genau das Problem hatte. Wir kamen aus dem Urlaub und eine unserer Junghennen war zur Glucke geworden. Als Neuling im Hühnerhalten war ich erst mal leicht nervös. Mein Züchter gab mir nur 2 Möglichkeiten zur Wahl: 1. Entglucken durch 5 Tage Dunkelhaft im Karton (aber mit Wasser und Futter) im Keller….. oder….. 2. Bruteier unterlegen.
Da mir das Entglucken zu grausam erschien haben wir uns für Bruteier entschieden (aus Mangel an Alternativen).
Also Bruteier besorgt, untergelegt. Unsere Henne hat das alles super gemacht. Wir mussten sie allerdings auch täglich zum Fressen und Trinken kurz vom Nest zwingen. Und es war das schönste und auch für die Kinder tollste Erlebnis des Sommers die Kleinen kurz nach dem Schlupf und danach beim Aufwachsen zu beobachten. Das Ergebnis bei uns sind jetzt 2 Hennen und 3 Hähne mehr, da wir überhaupt keine Verluste hatten.
Der einzige Nachteil ist, da wir in einem reinen Wohngebiet wohnen: Die Hähne dürfen nicht so lange bei uns bleiben. Sie werden irgendwann zum Schlachter gehen…..bis dahin haben sie aber ein sehr schönes Hühnerleben mit Scharren, Sonnenbaden, Wind im Gefieder und Gras unter den Füßen.
Also für alle Neulinge mit Glucken….keine Angst, entweder ihr entgluckt sie „nett“ oder ihr gönnt der Henne 2 oder 3 befruchtete Eier.
Viele Grüße T.Z.
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13.09.2015
Hallo, ich bin eher durch Zufall auf Ihre Seite gelangt, da ich auf der Suche nach einer artgerechten Methode war, einer schon seit Wochen gluckenden Henne zu helfen. Sie war schon sehr schwach und ich mag genau dieses Huhn besonders. Dazu muß ich sagen, dass die Hühner meiner Schwiegermutter gehören und ich mich früher nie sonderlich für die Tiere interessiert habe. Die Diskussion um das Glucken habe ich jedoch mitbekommen und war ziemlich entsetzt über die Methoden.
Dunkle Einzelhaft war das Mittel der Wahl meiner Schwiegermutter. Sie mußte aber feststellen, dass das bei dieser Henne nicht funktionierte, und ließ das Tier dann einfach in Ruhe. Mein Mann erzählte mir, dass die Henne wohl bald an Entkräftung sterben würde. Daraufhin habe ich im Internet recherchiert und bin auf Ihre Tipps gestoßen. Ich hab die Henne gestern zwei mal, vorsichtig vom Nest genommen und nach draußen getragen. Dort hatte ich vorher viel Futter (Körner, Grünzeug …) verteilt. Die Tür zum Stall hab ich zu gemacht. Sämtliche Nesteier hab ich aus dem Stall entfernt. Es war toll zu sehen, wie wohl sich die Henne draußen fühlte, fressen, scharren, picken, putzen, strecken, “ Federn aufschütteln – das Huhn war „happy“. Nur beim ersten Mal ging die Henne öfter zur Stalltür, fand diese verschlossen und ging wieder ihrer Wege. Allerdings saß sie nach öffnen der Tür ziemlich zügig wieder im Nest. Heute morgen jedoch ist die Henne ganz selbstverständlich mit den anderen Hühnern nach draußen gegangen und macht keine Versuche, wieder zu glucken. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für diesen tollen Tipp. Viele Grüße natürlich auch von“ happy Huhn Herta“. Ich werde versuchen, möglichst vielen Hühnerhaltern diese Methode nahezubringen, auch den Vorschlag Hühnertausch finde ich sehr interessant. Ich hoffe, dass ich ein wenig dazu beitragen kann, dass die Tiere artgerechter behandelt werden. Mein Mann meinte heute zu mir, ich könne wohl „huhnisch“. Ich denke, dass kann jeder, wenn er/ sie nur will. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und nochmals 1000 Dank!!!
Viele Grüße, S.K.
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13.09.2015
Hallo Frau Schönefeldt, das Umsetzen der Glucken hatte Erfolg! Jedoch muss man die Glucken beobachten, meine hatten sich anfangs bei den anderen Stämmen ins Nest gesetzt, dort habe ich sie dann zwei- bis dreimal am Tag rausgesetzt, meistens war es nach zwei drei Tagen vorbei. Aber die Brutlaune ist stark von der Rasse abhängig. Denn so nach einer Woche ging es wieder von vorne los. Im Moment ist nur noch eins in Brutlaune. Ich denke, dass es für die Hühner besser ist, wenn man man sie in Stämme / Gruppen umsetzt, der Stress durch Rangordnung etc. ist natürlich und die Hühner sind mit sich und der Gruppe beschäftigt. Freundliche Grüße G.Z.
29.07.2015
Hallo! Ich bin so froh, dass ich ihren Beitrag über gluckende Hennen gefunden habe. Meine deutschen Langschans sind ständig in Brutlaune und besetzen immer alle Nester. Sodass sie in den großen Nestern manchmal zu zweit oder auch zu dritt sitzen. Daneben habe ich noch Bielefelder Kennhühner, die waren noch nie in Brutlaune. Jetzt probiere ich mal Ihre Tipps aus! Die einschlägig bekannten Ratschläge habe ich natürlich auch schon gehört, fand sie jedoch zu grausam. Die Langschans hatte ich auch schon brüten lassen, doch sind sie immer zwei Tage vor dem Schlupfbeginn vom Nest, was ebenfalls ärgerlich ist. Freundliche Grüße G.Z.
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05.09.2011
Ich bin selbst Hühnerhalterin und habe in all den Jahren keine nennenswerten Probleme mit Hennen, die hartnäckig glucken, aggressiv im Legenest werden, im Winter brütig werden usw. Die letzten Küken schlüpften nie später als Ende August. Damit es kein Gedrängel ums Legenest gab, wurde die Glucke umgesetzt und brütete im Nebengehege in Ruhe weiter (die Anordnung möglichst ähnlich lassen). Eine 1jährige Henne gluckte mal mehrere Wochen vor sich hin, setzte sich aber nicht. Eine andere hockende Henne wurde einfach jedesmal, wenn man am Hühnerstall langkam, kurz rausgesetzt, kurzzeitig der Stall zugemacht. Draußen war dann Fütterung oder der Obstgarten geöffnet – also Kino für alle Sinne. Nach einem Tag saß sie kaum oder nicht mehr und ging schön mit fressen. Beim Rausheben der gluckenden Henne eines Nachbarn aus dem Nest wollte der Nachbarshund „rausheben helfen“ :), die Henne flatterte fix aus dem Stall und das wars mit brütig sein. – Der unbeabsichtigte Schreck am Legenest selbst hat gereicht, das habe ich aus der versehentlichen Situation gelernt.
Es gibt bei mir eine klare und vor allem ruhige Rangordnung unter den Hennen und – je nach Gruppe – sehr wenig bis kein Gehacke. Klarer Unterschied zu den meisten Herden: in meiner Herde werden die Hühner alt, es gibt ein natürliches Altersgefälle, das man heute kaum noch irgendwo beobachten kann. Die älteste Henne war gesund und wurde 6 Jahre alt. Sie legte zum Schluss noch sporadisch (es herrscht kein Lege“zwang“!) und war eine beeindruckende ruhige Dame, die niemals hackte oder gehackt wurde. Sie leitete leise die jüngeren Damen. Chefhenne wiederum war eine andere forschere Henne, die auch den Hahn mal beim Wachen ablöste. War Frauchen dabei, wachte Frauchen und die gesamte Herde entspannte beim Fressen oder Sonnenbad. Flog ein Milan, warnte der Hahn zwar, aber die Herde samt Hahn blickte auf Frauchen 🙂 und entspannte nach kurzem „Einfrieren“ weiter. Auch diese Dinge tragen zur Stressvermeidung bei. Nicht jeder möchte so einen engen Kontakt zu seinem Geflügel pflegen. Aber die o.g. Dinge kann man leicht beherzigen.
Wenn man sich dann noch überlegt, dass Hühnern ein Intelligenzgrad von ca. 5jährigen Kindern zugesprochen wird, muss man sich noch mehr fragen, ob nicht jeder Mensch seinen Umgang mit den Tieren immer mal wieder prüfen sollte. Es gibt keine dummen Hühner, sondern Hühner sind kluge, leidfähige und liebe, soziale, kluge Wesen. In ihrem Sozialgefüge stehen sie z.B. Hunden in nichts nach. Es lohnt sich, sich dafür zu interessieren. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnt es sich, die kleinen einfachen Maßnahmen zu beherzigen.
(Anke Schönefeldt)
(sh. auch Artikel Tierschutzgerechter Umgang mit gluckenden Hennen)