Muhnika’s unendliche Geschichte

Nein. Unendliche Leidensgeschichte.

Muhnika's unendliche Geschichte

Wir wurden vom Veterinäramt gebeten, eine Kuh in Obhut zu nehmen, die nachts in die Tollense gefallen war und einen großen Feuerwehreinsatz ausgelöst hatte.
Wir fanden sie in einem jämmerlichen Zustand vor, nur Haut und Knochen. Bereitwillig lief sie mit uns die 300 m durchs Ödland, bereitwillig stieg sie in den Pferdehänger, ein Tier mit einem sanften Wesen.
Laut Ohrmarke ist sie in Baden-Württemberg geboren und wurde durch das ganze Land gekarrt, ging durch mehrere Hände, kam in unserer Nähe an, wurde irgendwo auf eine Wiese gestellt, bis sie dann verunglückte und zu uns kam.

Als sie bei uns auf den Paddock ging, stürzte sie sich erst mal auf den Salzleckstein. Dass sie so abgemagert war, ist kein Wunder: Sie hatte Durchfall im schlimmsten Ausmaß! Die Tierärztin wurde gerufen, sie machte eine Blutprobe, der Verdacht wurde bestätigt: Muhnika hat Paratuberkulose, eine meldepflichtige Krankheit, die leider unheilbar ist und schlimmes Siechtum bedeutet. Nun war klar: Kraftfutter, Grünfutter, Heu und Pansenstimulans konnten nicht helfen. Aufpäppeln – keine Chance, obwohl sie ihren starken Überlebenswillen schon so lange gezeigt hatte. 

Am Montag dem 16.9.24 wurde Muhnika für immer schlafen gelegt. Das geht uns sehr nah und tut regelrecht weh – WARUM hat keiner der vorherigen Besitzer bemerkt, in welchem Zustand sich das Tier befindet? Als „Masttier“, „Futterkuh“ wurde sie noch weit transportiert, für wenig Geld von einer in die andere Hand gegeben – ohne jeglichen Blick für das Lebewesen, nur den eigenen Nutzen im Sinn.

Das ist Muhnikas endliche, unendlich traurige Geschichte.
Ein Tier, das ein todkrankes Leben führen musste.
R.I.P. Muhnika.

 (uf/ar)